Eine umfassende Gesamtstrategie zur Einführung eines digitalen Marktmanagements verfolgen bislang nur wenige Händler konsequent. Zu diesem Ergebnis kommt unsere Studie, veröffentlicht in der Lebensmittelzeitung Ausgabe 17, S. 68, 26. April 2019, welche wir Ihnen hier gerne noch einmal zur Verfügung stellen.
HAMBURG. Eine umfassende Gesamtstrategie zur Einführung eines digitalen Marktmanagements verfolgen bislang nur wenige Händler konsequent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Dienstleisters ReAct.
Der Lebensmitteleinzelhandel verharrt in digitalen Einzelprojekten“, heißt es vom Hamburger Unternehmen Responsive Acoustics (React) zu seiner Befragung unter Inhabern, Geschäftsführern und Marktleitern. Zwar habe die Digitalisierung „in zwei von drei deutschen Supermärkten“ bereits Einzug gehalten – meist allerdings nur in Form von einzelnen Projekten, kritisiert ReAct. Eine digitale Gesamtstrategie sei dagegen eher die Ausnahme.
Genauer betrachter steht es um die Digitalisierung im LEH laut den Ergebnissen der Studie „Supermarkt der Zukunft“ wie folgt: Gut die Hälfte der Befragten, nämlich 54 Prozent, gibt an, dass ihr Unternehmen bereits einzelne Projekte umsetze. 14 Prozent der Studienteilnehmer berichten von einer umfassenden Strategie, die konsequent verfolgt werde. Zwei von zehn Interviewten geben an, ihr Unternehmen habe sich bislang noch nicht mit den Möglichkeiten der Digitalisierung im LEH beschäftigt oder beobachte das Thema lediglich.
Im Vergleich zu anderen Branchen befinde sich der LEH nach eigener Einschätzung „bestenfalls im digitalen Mittelfeld“, schlussfolgert ReAct. Dabei liege in der Digitalisierung der Schlüssel zu einer effizienteren Selbst-Organisation und einer stärkeren Kundenorientierung. ,,Dank des Internets der Dinge har das digitale Marktmanagement im Lebensmitteleinzelhandel zahlreiche neue Entwicklungschancen“, sagt Wilbert Hirsch, Geschäftsführer des Hamburger Dienstleisters. Mit entsprechenden Lösungen könne ein kompletter Supermarkt vemetzt werden, von der Kasse über die Gemüsewaage bis hin zur Kühltruhe, erklärt Hirsch. So ließen sich etwa technische Störungen oder lange Wartezeiten vermeiden.
Trotz der „bisher vergleichsweise bescheidenen Ansätze im LEH“ seien die Erwartungen an das digitale Marktmanagement hoch, so die Studie weiter. Vor allem versprechen sich Händler eine optimierte Warenwirtschaft, 87 Prozent der Befragten nennen diesen Punkt. Ein besseres Einkaufserlebnis und weniger Arbeitsstunden erhoffen sich zwei Drittel der Studienteilnehmer. Sechs von zehn Personen möchten mehr Überblick über die internen Betriebsabläufe gewinnen und technische Störfälle frühzeitig erkennen. Dass die Digitalisierung von Supermärkten zu einer Entlastung der Mitarbeiter führt und die Ressourcenplanung optimiert werden kann, erwarten 55 Prozent.
„Die überwiegende Mehrheit der Inhaber und Führungskräfte im Lebensmitteleinzelhandel blickt auch insgesamt optimistisch in die digitale Zukunft“, fasst Hirsch zusammen. So sehen 72 Prozent in den kommenden drei Jahren positive oder stark positive Veränderungen. Für das eigene Untemehmen liege der Wert mit 77 Prozent etwas höher.
Quelle: Lebensmittelzeitung Ausgabe 17, S. 68, 26. April 2019